CD
STR E A M I N G CLIENTS
STREAMING-CLIENTS -
B i n d e g l i e d z w i s c h e n P C u n d H i F i - A n l a g e
K
ein anderer Bereich der musikalischen
„Consumer Electronics“ dürfte aktuell
so viel Erklärungsbedarf - und natür-
lich Interesse - aufwerfen wie die neuen Strea-
ming-Technologien. Schuld daran ist die ver-
meintliche Komplexität der Materie, die
durch ihre außergewöhnliche Anhäufung von
Anglizismen und Abkürzungen aus der Com-
puterwelt nicht eben transparenter erscheint.
Dabei ist die Rezeptur einfacher, als man
denkt. Speicher, Router, Streamer heißt das
Dreigestirn, in dem sich alle Audiodaten be-
wegen: An einem zentralen Punkt im Netz-
werk - egal ob auf einem handelsüblichen
Computer oder einem speziellen Netzwerk-
Massenspeicher, dem so genannten „NAS“ -
kann eine beliebig große Zahl von Musikda-
teien in verschiedenen Formaten gespeichert
sein. Wichtig ist nur, dass auf diesem PC oder
NAS eine Server-Software installiert wurde
(Twonky, Windows Media Player etc.), die al
len anderen Geräten im Netzwerk jederzeit
verraten kann, wo genau sich die Musikdaten
befinden.
Den logischen Gegenpart zum Massenspei-
cher bildet der „Streaming Client“, also eine
Audiokomponente, die sich an den abgeleg-
ten Daten bedient und sie für die HiFi-Anlage
aufbereitet. In einem Netzwerk dürfen übri-
gens mehrere Clients arbeiten. Man kann die
zentral abgelegte Musik zeitgleich in mehre-
ren Zimmern abrufen. Multiroom ist beim
Streaming praktischerweise serienmäßig.
Die Vermittlung zwischen Speicher und Cli-
ent übernimmt der „Netzwerk Router“, wie
man ihn im Computerhandel für rund 50 bis
150 Euro bekommt. Spezielle Anforderungen
gibt es hier nicht, praktisch wäre es allerdings,
wenn der Router gleich über ein internes
DSL-Modem für die Internetverbindung ver-
fügt. Und auch eine Funkantenne (WLAN)
sollte er besitzen, damit kabello.se Funkstrea-
mer angesprochen werden können.
Klanglich überlegen
Beschränkt man seine digitale Musiksamm-
lung auf unkomprimierte Daten (WAV, A1FF)
oder zumindest auf die verlustfreien Kom-1
pressionsformate (FLAC, Apple Lossless),,]
kommt man mit hochklassigen Streaming-
Clients in den Genuss außergewöhnlicher I
Klangqualität. Jitter und andere Auslesefeh-
ler, die beim CD-Spieler unweigerlich vor-
handen sind, gibt es auf der Festplatte nicht.
Die größeren Modelle von Linn, aber auch
Naims HDX - der hat übrigens gleich noch
eine eigene Festplatte an Bord - können sich
daher sogar mit der Lebhaftigkeit und Abbil-
dungstiefe eines hochkarätigen Plattenspie-
lers messen.
Noch reizvoller wird die neue Technologie
durch ihre kunterbunten Möglichkeiten. So i
geben die meisten Streamer nicht nur Digital
Audio von Festplatten wieder, sondern kön-
nen Internetradio anzapfen oder wie das Ap-
ple TV - das übrigens HD-Filme wiedergibt -
einen direkten Draht zu Online-Musik- und
Videoläden herstellen. Außerdem haben viele
aktuelle Geräte USB-Schnittstellen, spielen
Musik also auch von angeschlossenen Spei-
chersticks oder USB-Festplatten ab.
APPLETV
I
um €270 (mit 160-GB-Platte)
Garantie: 1 Jahr, Vertrieb: Apple, wwwapple.de
Tel. 01803/000061
Ausgabe 4/09
Kombiniert mit der Fernbedienungsanwendung „Remote" aus Apples
„App-Store" (für iPod Touch und iPhone) ist Apple TV ein genialer Au-
dio-Server (160-GB-FestplatTe intern) und Netzwerk-Streamer. Durch die
Kompatibilität zu iTunes erübrigt sich umständliches Konfigurieren auf
der Quellenseite Allerdings ist die integrierte Festplatte relativ klein
und der Klang bestenfalls durchschnittlich. Ein externer Wandler ver-
bessert die Musikalität mitunter drastisch UPnP-Netzwerke kann der
Apple TV nicht anzapfen Hoher Standby-Verbrauch
Klirrfaktor.
...............
— .-%
Rauschabstand:.
...........
-d B
W andlerlinearität.
......
-d B
•J
LINN SNEAKY DS
um €1450, (um 1750 Euro inkl Installations-Service)
Maße. 35 x 4 x 27 cm (BxHxT), Garantie: 2 Jahre (5 nach Registrie-
rung), Vertrieb Linn Deutschland. Tel 040/8906600, www.linn.co.uk
Ausgabe 8/08
Der preisgünstigste Streamer in Linns DS-Sortiment konnte uns nicht
nur durch seinen linearen und anspringenden Klangcharakter für sich
gewinnen. Durch die beiden integrierten Vollverstärker dürfte der schnör-
kellose Sneaky momentan auch eine der stärksten All-In-One-Lösungen
für digitale Musiknetzwerke und den Empfang von Online-Radiostatio-
nen darstellen. Mittels beigelegter Füße ist der flache Sneaky übrigens
auch aufrecht platzierbar.
STfRfŒ-TEST
Klirrfslftnr
-%
KLANG NIVEAU
•Mill IdlVlUl.
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PREIS/IE1STUNG
Rauschabstand:.
...........
-dB
Wandlerlinearität:.
......
-dB
EXZELLENT
108 STEREO HiFi-JAHRBUCH 2010
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